Bei Piercings im Mundbereich sollte ungefähr ein bis zwei Wochen auf das Rauchen, auf zu heiße, zu scharfe und zu
bröselige (Chips) Speisen, auf Alkohol über 20%, auf Produkte mit beinhaltenden Milchbakterien (Milch), auf Fruchtsäure
(Säfte pur), auf oralen Sex und auf Zungenküsse verzichtet werden. Kaugummi-, Bonbonverbot!
Um ein zu starkes Anschwellen der Zunge zu vermeiden, kann die ersten 24 Stunden vorbeugend Eis verwendet werden.
Entweder durch Lutschen von Eiswürfeln (Einfrieren von Kamillentee) oder, wem das zu viel Wasser ist, durch Auflegen
von Eiswürfeln in einer kleinen und sauberen Plastiktüte. Kein Speiseeis! Möglichst Kaffee und Cola vermeiden, sowie auch
Zucker in reiner Form (z.B.: Traubenzucker).
Drei mal täglich nach jedem Essen bzw. süßem Getränk die Mundhöhle mit einem antibakteriellen Mundwasser (immer mit
Wasser verdünnt) ausspülen, zusätzlich aus dieser Mundwasserlösung hergestellte Eiswürfel lutschen (wirkt abschwellend,
schmerzstillend und desinfizierend). Achtung, nicht zu lang desinfizieren!!! Sonst wird die Mundschleimhaut oder der Stich
zu sehr gereizt. (wie z.B. Betaisadona Mund- Antiseptikum, Kamistat Gel, Dequonal, Kamillosan...)
Bei Piercings außerhalb des Mundbereichs sollte man den gepiercten Bereich am besten mit einer PH- neutralen,
parfümfreien Seife oder Waschlotion waschen. (z.B. SEBAMED) Wenn das Piercing abgeheilt ist, wird die ev. entstehende
Kruste am Stichkanal und Piercing nach Bedarf entfernt (z.B. alle zwei bis drei Tage). Falls sich das Piercing doch mal
entzündet, darf der Schmuck auf keinen Fall entfernt werden. Sondern unbedingt zuerst mit uns oder falls wir nicht
erreichbar sind, mit eurem (Haus-) Arzt Kontakt aufnehmen. Als sehr erfolgreich zur Heilung hat sich z.B. die Freka Cid
Salbe bewährt. Falls dann nach einer Woche keine Besserung auftritt, dann gäbe es noch das Tyrosur Gel, welches
mindestens zehn Tage und höchstens zwei Wochen angewendet werden darf!
Achtung: Kein Bepanten o. ä. verwenden, denn diese verstopfen den Kanal und die Wundflüssigkeit staut sich innen und es
kann zu großen Komplikationen kommen.
Wenn Ihr euch nicht sicher seid, dann ruft jederzeit bei uns an: Tel: 0170/7373737.
Lieber zu oft und zu früh nachfragen, als zu spät! Medikamente - Packungsbeilage beachten.
Sehr gut für die spätere Reinigung und auch für das Abheilen ist Meer- (Atlantik-) Salz (aus dem Bioladen oder
Reformhaus). Für die Reinigung des Piercings: In einem Becher mit warmen Wasser wird ca. ein Teelöffel Salz gelöst. Die
Lösung entweder über das Piercing „schütten“ und den Schmuck bewegen oder den Becher über das Piercing stülpen, 10 –
20 Minuten einwirken lassen, zwischendurch den Schmuck bewegen und hinterher mit klarem Wasser nachspülen. Piercings
nie zukleben oder verbinden und mit dem Wund- und Heilgel sparsam umgehen, sonst wird ein warmes und feuchtes Klima
erzeugt und dort gedeihen Bakterien und Pilze sehr gut.
Vor sportlicher Betätigung die Kruste am Piercing entfernen. Vor Arbeiten, die sehr Stauben (z.B. Bäcker), den Piercing mit
etwas Creme abdecken und danach reinigen.
Ganz wichtig: Haben Sie etwas Geduld. Ein Piercing braucht wie jede offene Wunde Zeit zum Heilen.
Bitte sorgfältig lesen und beachten!
Genauso wichtig wie die korrekte und hygienische Ausführung ist die Nachsorge und Pflege eines Piercings. Bei einem frischen
Piercing ist genauso sorgfältig und vorsichtig, wie bei einer offenen Wunde, zu verfahren.
Es beginnt damit, dass man nicht mit ungewaschenen Fingern oder gar mit Nikotinfingern an diese Wunde herangeht.
Pflaster bis zum nächsten Tag belassen; danach drei Tage nur tagsüber verkleben (je trockener die Wunde bleibt, desto besser verheilt
das Piercing).
Nach dem Stechen sollte mindestens zwei Wochen eine zu starke Durchnässung des Piercings verhindert werden; und vor allem dass
das Piercing mit Haarshampoo oder Duschgel in Berührung kommt. Deshalb nur mit klarem Wasser in diesem Bereich waschen;
ansonsten abkleben. Nur Duschen, nicht baden. Zum Duschen sollte eine ph-neutrale, seifenfreie Lösung verwendet werden.
Mindestens zwei – Nabel fünf bis sechs Wochen – muss folgendes vermieden werden: Dampfbad, Baden, intensives Sonnenbad, Sauna
und Solarium. Bei Nabel- und Brustpiercing: Anstrengungen von Bauch und Brust vermeiden.
Erstmalig nach zwei Wochen: Im Meersalzbad (in Drogerien erhältlich) einmal in der Woche für 15 Minuten baden.
Nach 24 Stunden, bis zum mindestens äußerlichen Abheilen, jeden Tag in der Früh und am Abend die Kruste mit einer schwachen
Desinfektionslösung (z. B. mit Ohrloch- Antisept/ Octenisept/ Kamille- Arnikatinktur/ Kamilosan nur
stark verdünnt, wegen hohem Alkoholanteil!/ Betaisodona/ Refobacin) aufweichen und entfernen.
Schmuckstück nie bewegen, solange sich noch Krusten darauf befinden.
Danach sparsam Wund- oder Heilgel auftragen (keine Salbe wie Bepanthen verwenden). Erst nach zwei Wochen darf
vorsichtig der Ring gedreht oder der Stift hin und her geschoben werden. Zusätzlich kann ein lauwarmer Kamillen- oder
Schwarzteebeutel für ca. zehn Minuten aufgelegt werden.
Während der Abheilzeit den Schmuck auf keinen Fall entfernen; das Wiedereinführen bereitet ganz sicher große Probleme, vor allem
bei Steckern mit Gewinde. Nach dem Abheilen sollte der Schmuck und der Stichkanal regelmäßig gepflegt und saubergemacht werden.
Den Schmuck alle sechs Wochen herausnehmen und mit einer Zahnbürste und etwas Zitrone reinigen.
Keine Zahnpasta! Er wird dann wieder glänzen wie neu. Für den Stichkanal nimmt man eine Spritze (ohne Nadel!) und spritzt damit
warmes Wasser mit etwas Reinigungsmittel (ph- neutrale Seife), leicht salzhaltiges Wasser, o. Ä. ein bis zweimal durch. Danach den
Schmuck mit etwas Gel wieder einführen.
Das erste Mal nach spätestens sechs bis acht Wochen bei uns im Studio durchführen, incl. Nachkontrolle! Um sicher zu gehen, dass der
Piercer da ist und um eine unnötig lange Wartezeit zu vermeiden, solltet Ihr vorher einen Termin ausmachen. Ausnahmen nur nach
Rücksprache mit uns möglich.